Mittwoch, 6. November 2013

Johann Wolfgang Goethe - Die Leiden des jungen Werthers


Immer wieder hört man jemand habe sich das Leben genommen, sich umgebracht, Selbstmord begangen oder sich in den Freitod gestürzt. Was ist nun die richtige Bezeichnung?
Im Brief vom 12 August diskutiert die Hauptfigur Werther mit Albert,  über die richtige Bezeichnung für einen Menschen, welcher sich das Leben nimmt.
Für die Einen ist es leichter zu sterben als ein qualvolles Leben zu ertragen, es ist leichter sich von seinen Sorgen zu trennen, als sich bis ans Ende der Tage damit zu beschäftigen. Deshalb findet Werther, ist die geeignete Bezeichnung dafür Freitod. Man entscheidet selbst, ob man es will und man macht es in der Hoffnung auf etwas Besseres.
Albert hingegen findet sich umzubringen sei eine feige Handlung und es sieht so aus, als ob man vor seinen Problemen flüchtet, als ob man unfähig wäre damit umzugehen. Zudem ist es gesetzlich verboten und man bricht somit eine Regel. Albert meint Selbstmord beschreibe die Tat am Besten, eine unangebrachte, feige Handlung.
Ich schwanke zwischen den beiden Ansichten. Einerseits finde ich es sehr enttäuschend, wenn sich jemand umbringt, denn es gibt für die meisten Probleme eine Lösung. Man muss sich einfach an jemanden wenden und mit ihm sprechen, sich beraten lassen und Hilfe suchen. Andererseits kann es in der Tat eine Befreiung sein, eine Befreiung von starkem Leiden. In beiden Fällen bringt man sich selbst um, so würde ich es Selbstmord nennen. Klar, kann es eine Befreiung sein, doch am Schluss ist es immer das eigene Leben, das man aufgibt.