Montag, 15. Juli 2013

Erster  Ferientag. 6h Autofahren. 2 Pausen. Um 16 Uhr sind wir an unserem Zielort angekommen, Bad Koesen. Unser Hotel liegt an einem Hang mit Blick auf das ganze Dorf. Ich nenne es einmal Dorf, da nicht viele Häuser zu sehen sind und nicht wirklich was los ist. Vielleicht noch nicht.
Nach einem erfrischendem Sprung in den Pool und dem kleinen Moment an der restlichen Sonne machen wir uns bereit, um ins Dorf zu gehen und etwas zu essen. Da wir uns an einem Hang befinden, müssen wir erst einmal den Waldweg runter. Nach 10 min sind wir unten angekommen, im verlassenen Dorf. Verlassen ist das fast perfekte Wort für dieses Kaff. Man sieht kaum jemanden auf der Strasse, es sieht alles etwas einsam und vernachlässigt aus. Das liegt vielleicht auch daran, dass Bad Koesen im ehemaligen DDR-Gebiet liegt und die Leute immer noch ein ähnliches Leben mit wenig Geld und der gleichen Mentalität führen. 4 Restaurant existieren im Dorf. Das Erste geschlossen, das Zweite eine Gartensiedlungsbeiz, das Dritte ein Fast food imbiss und das Vierte unsere Wahl. Klein, am Wasser, gemütlich. Hotel zum Wehrdamm nennt es sich. Auch hier widerspiegelt sich dieses DDR-Leben. Ein Hotel, das seit 1900 in Familientradition geführt wird. Gegessen haben wir gut, wenn nicht sehr gut und billig war es auch, wieder diese DDR-Einstellung. Nur mit der Sprache hatten wir etwas zu kämpfen, denn in Bad Koesen wendet man nicht diese Schulstandartsprache, die ich gelernt habe, an. Die haben ihren eigenen Dialekt. Dann muss man halt einmal ins kalte Wasser springen und etwas bestellen, das man nicht kennt. Zum Beispiel Fassbrause, das sich dann als gewöhnlicher Grenadin-Sirup entpuppt. Mein Fehler.
Wir waren 2h im Dorf Bad Koesen und sind 24 Personen begegnet, davon sicher die Hälfte Touristen. Nach Anwendung meiner mathematischen Fähigkeiten macht das 12 fremde Personen. 12 Personen für ein Dorf sind nicht gerade viel, irgendwie unheimlich und wenn ich ehrlich bin, macht mir das sogar etwas Angst. Vielleicht ist heute nur niemand auf der Strasse, da heute Sonntag ist. Das kann ich morgen beurteilen.