Mittwoch, 6. November 2013

Johann Wolfgang Goethe - Die Leiden des jungen Werthers


Immer wieder hört man jemand habe sich das Leben genommen, sich umgebracht, Selbstmord begangen oder sich in den Freitod gestürzt. Was ist nun die richtige Bezeichnung?
Im Brief vom 12 August diskutiert die Hauptfigur Werther mit Albert,  über die richtige Bezeichnung für einen Menschen, welcher sich das Leben nimmt.
Für die Einen ist es leichter zu sterben als ein qualvolles Leben zu ertragen, es ist leichter sich von seinen Sorgen zu trennen, als sich bis ans Ende der Tage damit zu beschäftigen. Deshalb findet Werther, ist die geeignete Bezeichnung dafür Freitod. Man entscheidet selbst, ob man es will und man macht es in der Hoffnung auf etwas Besseres.
Albert hingegen findet sich umzubringen sei eine feige Handlung und es sieht so aus, als ob man vor seinen Problemen flüchtet, als ob man unfähig wäre damit umzugehen. Zudem ist es gesetzlich verboten und man bricht somit eine Regel. Albert meint Selbstmord beschreibe die Tat am Besten, eine unangebrachte, feige Handlung.
Ich schwanke zwischen den beiden Ansichten. Einerseits finde ich es sehr enttäuschend, wenn sich jemand umbringt, denn es gibt für die meisten Probleme eine Lösung. Man muss sich einfach an jemanden wenden und mit ihm sprechen, sich beraten lassen und Hilfe suchen. Andererseits kann es in der Tat eine Befreiung sein, eine Befreiung von starkem Leiden. In beiden Fällen bringt man sich selbst um, so würde ich es Selbstmord nennen. Klar, kann es eine Befreiung sein, doch am Schluss ist es immer das eigene Leben, das man aufgibt.

Montag, 2. September 2013

Dioskuren (Kastor und Pollux)


                                         (Dioskuren, 1. Jhdt. p. Chr.) Ovid, Met. XII, 401

                       
                                              Figuren
Hauptgestalt:
Pollux - Ein Halbgott und der Sohn von Zeus und Leda (Hier genaueres zur Figur)
Kastor -  Ein Sterblicher dessen Herkunft aber nicht genau bestimmt ist. 
Pollux und Kastor sind in derselben Nacht mit Leda gezeugt worden und gelten so als unzertrennliche Zwillinge. 

Weitere wichtige Gestalten:
Zeus - Der oberste olympische Gott und Vater von Polydeukes 
Leda - Die Mutter der Zwillinge


                                               Mythos
Kastor und Pollux wurden die Dioskuren genannt. Sie waren die Lieblinge des Göttervaters. 
Schon in jungen Jahren spürten sie Abenteuerdrang und unternahmen Expeditionen. Sie befreiten die Jungfrau Helena und brachten sie wieder zurück, erbeuteten das Goldene Vlies, begleiteten Herakles zu den Amazonen und nahmen an den olympischen Spielen teil.
Aber die wohl grösste Heldentat war der Raub der Töchter des Leukippos. Die Verlobten der beiden Schwestern rächten sich aber danach in einem Zweikampf gegen Kastor und Pollux. Hierbei kam Kastor ums Leben. Pollux war über den Tod seines Bruders dermassen betrübt, dass er seine Unsterblichkeit nicht alleine leben wollte. Zeus hatte Einsehen und so konnte Pollux seine Zeit abwechselnd auf dem Olymp und bei seinem Bruder in Tartaros verbringen.
Für viele wurden die Dioskuren zum Vorbild und aus Respekt und Dank für ihre Taten wurden sie am Himmel als Sternzeichen Zwillinge verewigt.

Geschichte Dioskuren
imperium-romanum
                          Der Raub der Töchter des Leukippos (Peter Paul Rubens, um 1618)








Sonntag, 25. August 2013

Persephone & Hades

                                                      

 Figuren

Hauptgestalt:
Persephone - Eine Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin. Sie trägt oft auch den Namen Kore. 

Weitere wichtige Gestalten:
Hades - Der Herrscher über die Unterwelt und Bruder des Zeus. 
Zeus - Der oberste olympische Gott und der Vater von Persephone
Demeter - Sie ist die Zuständige für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Sie ist die Schwester Zeus' und zugleich die Mutter von Persephone.


Kurz zusammengefasst:
Hades, der Herrscher der Unterwelt entführt Kore und macht sie zu seiner Gemahlin. Kore ist damit  todunglücklich. So beschliesst Zeus zu helfen und schickt seinen Sohn Hermes in die Unterwelt um Kore zu befreien. Hermes geht einen Deal mit Hades ein, der Persephone ein Doppelleben ermöglichte.



                                             Mythos

Es beginnt damit, dass Hades sich in Persephone verliebte. Er bat Zeus um Persephone als Frau. Zeus jedoch wusste, dass Persephone nicht freiwillig in die Unterwelt gehen würde und so stimmte Zeus weder zu, noch lehnte er ab. Hades interpretierte dies als Zustimmung. 
Hades beobachtete seine Auserwählte einige Monate, denn er wusste, dass ihre Mutter, Demeter sie immer im Blickfeld hatte und Persephone nicht einfach so hergeben würde. An einem der ersten Tage des Frühlings stieg er durch eine riesige Grube aus der Unterwelt hinauf und entführte Persephone. Sie versuchte sich vergeblich zu wehren, Hades hielt sie fest und ignorierte die Schläge gegen seine Brust und die Schreie Demeters. Persephone gefiel es in dieser sonnenlosen Welt mit Hades ganz und gar nicht, was sie ihm auch zu zeigen gab. 
Die Zeremonie der beiden fand in einem heiligen Ort in Tatarus statt. Persephone, in einem Kleid aus Silber und Goldfäden, hätte nicht besser aussehen können. Für Hades war es eine sehr bewegende Trauung mit viel Tränen, doch bei Perserphone blieben die Tränen aus. 
Eigentlich hatte Persperhone alles, was man sich als Gemahlin wünschen konnte; einen gigantischen Thron aus Elfenbein, die feinsten Schmuckstücke, die beste Seide und doch war sie nicht glücklich. 
Auf der Erde sah es nicht anders aus. Demeter war am Boden zerstört. Sie vermisste ihre Tochter so sehr, dass sie aus lauter Trauer keine Saat mehr wachsen liess. Das führte zu grossen Unruhen und Hungersnot auf der Erde. Zeus sah ein, dass er etwas tun musste und er schickte seinen Sohn Hermes in die Unterwelt um mit Hades zu verhandeln.
In der Unterwelt überredete ein Gärtner Persephone dazu, die Samen eines Granatapfels zu essen unter der Begründung, dass Demeter sicher nicht glücklich wäre, wenn Persephone verhungert zurückkäme. Persephone stimmte zu und kostete. Was sie aber nicht wusste, war: Jeder der einmal in der Unterwelt das Essen der Toten ass, der würde für immer dort unten leben müssen. 
Hades kam gerade zu spät. Er konnte diese ungückliche Tat nicht mehr verhindern. Was er aber tun konnte war, mit Hades zu verhandeln. Und das tat er auch. Sie einigten sich darauf, dass Persephone nach 6 Monaten in der Unterwelt auf die Erde zurückkehren durfte und dort die restliche Zeit bei ihrer Mutter verbringen konnte, anschliessend aber wieder zu ihrem Gemahlen in die Unterwelt ging. 
Und so freute sich Demeter jeden Frühling auf ihre Tochter. Sie liess alle Blumen blühen, um Persephone zu begrüssen. Sie genoss die Zeit mit ihrer Tochter. Und gegen Herbst, als Persephone wieder gehen musste starb alles aus. Es war dunkel und finster, bis im Frühjahr der Zyklus wieder von neuem begann.

fanfiction
greece.mrdonn
wikipedia

Film auf Youtube
Eine etwas andere Darstellung der Geschichte mit Bild und Ton.
Wirklich ein unglaubliches Lied! 

                                        
                                           Bildliche Darstellung 
                                                          Frederic Leighton (1891) 
Die Befreiung von Demeters Trauer und Persephones unglücklichem Leben in der Unterwelt.
 

Montag, 15. Juli 2013

Erster  Ferientag. 6h Autofahren. 2 Pausen. Um 16 Uhr sind wir an unserem Zielort angekommen, Bad Koesen. Unser Hotel liegt an einem Hang mit Blick auf das ganze Dorf. Ich nenne es einmal Dorf, da nicht viele Häuser zu sehen sind und nicht wirklich was los ist. Vielleicht noch nicht.
Nach einem erfrischendem Sprung in den Pool und dem kleinen Moment an der restlichen Sonne machen wir uns bereit, um ins Dorf zu gehen und etwas zu essen. Da wir uns an einem Hang befinden, müssen wir erst einmal den Waldweg runter. Nach 10 min sind wir unten angekommen, im verlassenen Dorf. Verlassen ist das fast perfekte Wort für dieses Kaff. Man sieht kaum jemanden auf der Strasse, es sieht alles etwas einsam und vernachlässigt aus. Das liegt vielleicht auch daran, dass Bad Koesen im ehemaligen DDR-Gebiet liegt und die Leute immer noch ein ähnliches Leben mit wenig Geld und der gleichen Mentalität führen. 4 Restaurant existieren im Dorf. Das Erste geschlossen, das Zweite eine Gartensiedlungsbeiz, das Dritte ein Fast food imbiss und das Vierte unsere Wahl. Klein, am Wasser, gemütlich. Hotel zum Wehrdamm nennt es sich. Auch hier widerspiegelt sich dieses DDR-Leben. Ein Hotel, das seit 1900 in Familientradition geführt wird. Gegessen haben wir gut, wenn nicht sehr gut und billig war es auch, wieder diese DDR-Einstellung. Nur mit der Sprache hatten wir etwas zu kämpfen, denn in Bad Koesen wendet man nicht diese Schulstandartsprache, die ich gelernt habe, an. Die haben ihren eigenen Dialekt. Dann muss man halt einmal ins kalte Wasser springen und etwas bestellen, das man nicht kennt. Zum Beispiel Fassbrause, das sich dann als gewöhnlicher Grenadin-Sirup entpuppt. Mein Fehler.
Wir waren 2h im Dorf Bad Koesen und sind 24 Personen begegnet, davon sicher die Hälfte Touristen. Nach Anwendung meiner mathematischen Fähigkeiten macht das 12 fremde Personen. 12 Personen für ein Dorf sind nicht gerade viel, irgendwie unheimlich und wenn ich ehrlich bin, macht mir das sogar etwas Angst. Vielleicht ist heute nur niemand auf der Strasse, da heute Sonntag ist. Das kann ich morgen beurteilen.